Armut in Hamburg chronisch hoch: :Diakonie fordert Armutsbericht für Hamburg

Der heute von der Diakonie Deutschland und der Nationalen Armutskonferenz (nak) vorgelegte „Schattenbericht – Armut in Deutschland“ sollte laut Dirk Hauer, Sozialexperte der Diakonie in Hamburg, auch für Hamburg erstellt werden: „Eine ähnliche Erhebung wäre ein gutes Instrument auch für Hamburg“, sagt er. „Wir fordern von einem neuen Senat, eine Armuts- und Reichtumsberichterstattung, welche die Lebenslagen von Armut betroffener Menschen in dieser Stadt ebenso berücksichtigt, wie ihre Perspektiven.“

Der Bruch der Ampelregierung hat gravierende Folgen für einkommensschwache Menschen. Einen offiziellen Armutsbericht der Bundesregierung wird es nicht mehr geben. Damit fehlt ein wichtiges Instrument für eine Sozialpolitik, die Menschen aus der Armut holt. Denn nur wer die Lebenslagen von Menschen mit geringem Einkommen kennt, kann sie auch verbessern.

Dirk Hauer, Sozialexperte der Diakonie in Hamburg: „Die Armutszahlen in Hamburg sind chronisch hoch. Jede*r fünfte Hamburger*in und jedes vierte Kind leben an oder unter der Armutsgrenze. Nach über zehn Jahren ist die Zeit reif für einen neuen Hamburger Armutsbericht, der die Expertise der Verbände und Einrichtungen genauso berücksichtigt, wie die Perspektiven der Menschen selbst.“

Ein solcher Lebenslagenbericht sei nicht nur eine wichtige Planungsgrundlage für eine systematische Politik gegen Armut und Ausgrenzung. Er verweise auch auf die vordringlichsten Handlungsfelder und Maßnahmen, die zu ergreifen sind.

Für weitere Informationen steht Ihnen Dirk Hauer, T: 040-30620367, E-Mail: hauer@diakonie-hamburg.de zur Verfügung.

Hintergrund:

Die Diakonie Deutschland und die Nationale Armutskonferenz haben einen umfassenden Bericht vorgelegt. Der von Menschen mit Armutserfahrungen verfasste Bericht beleuchtet das Thema Armut anhand von Zahlen und Fakten. Darüber hinaus berichten Menschen mit Armutserfahrungen über ihre persönliche Situation und formulieren ihre Erwartungen an die Politik.

Gerade im Vorfeld der Bundestagswahl möchten die Initiatoren dem oft populistischen Diskurs über Armut mit Fakten begegnen. Warum ist Armut ein strukturelles Problem? Warum werden oder bleiben Menschen arm? Welchen Beitrag kann der Sozialstaat leisten, um Armut zu verhindern?

Den Bericht über Armut in Deutschland können Sie sich hier herunterladen.